Aktuelles
Aktuelle Buchkritik:
Reise ins Licht
Wolfgang Hermann: Insel im Sommer. Erzählung. Czernin 2022. - im literaturhaus.at
Wolfgang Hermanns "Insel im Sommer" ist ein schmerzvoll schönes Buch, eine poetische Achtsamkeits-Meditation, die vom tiefsten Dunkel ins Licht führt. Hermann entwirft in seiner Erzählung magische Bilder, die Schmerz durch Schönheit erlösen, indem sie Kunst und Natur in poetischer Sprache versöhnen. Beitrag lesen ...
Auf der Suche nach der verschissenen Zeit
Barbie Markovic: Die verschissene Zeit. Residenz 2021. - im literaturhaus.at
"Es war nicht schlimm, aber es war nicht nichts”, heißt es im Hörspiel "Frag die Angst" der Belgraderin Barbi Markovic. Fast drei Monate lang wird ihre Heimatstadt von der NATO bombardiert. Als am 23. März 1999 die ersten Bomben auf Belgrad fallen, steht sie mitten im Abitur. Aus ihren Tagebuchnotizen über die "Operation Allied Forces" entsteht nicht nur ein Hörspiel. Sie bilden auch den Nukleus ihres aktuellen Romans "Die verschissene Zeit". Beitrag lesen ...
Begegnung von Orient und Okzident
Nava Ebrahimi: Das Paradies meines Nachbarn. btb. 2020. - im DLF, Büchermarkt
Die in Deutschland aufgewachsene Iranerin Nava Ebrahimi ist eine Mittlerin zwischen zwei Welten. Ihren neuen Roman macht sie zum literarischen Ort der Begegnung, ganz im Sinne der Sozialphilosophie Emmanuel Lévinas. Beitrag lesen ... Oder hören ...
Wütende Psalmen eines Atheisten
Zerhij Zhadan: Antenne. Gedichte. edition Suhrkamp 2020. - im DLF, Büchermarkt
Ostukraine 2014. Vor sechs Jahren begannen die Kämpfe im Donbass, der Heimat von Serhij Zhadan. Angesichts Sterbens und des Tods des Vaters fragt der Autor in seinem neuen Band nach der Relevanz von Dichtung. Beitrag lesen ... Oder hören ...
„es geht um NICHTS und es geht um ALLES“
Friederike Mayröcker: da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete. Suhrkamp 2020 - im DLF, Büchermarkt, Buch der Woche
Die konsequente Nachhaltigkeit, mit der Mayröcker hier ihre „Lebensverschriftli-chung“ betreibt, ist wieder einmal atemberaubend. Sie geht bis an die Grenze des Wahn-Sinns, wo Sprachverlust und Spracherwerb, Ende und Anfang zu-sammenfallen. Beitrag lesen ... Oder hören ...
Die Briefe des Horaz: Und zum Glück fehlt mir nichts. Nur Du. Elsinor Verlag 2020. - im DLF, Büchermarkt
Seine „epistulae“ sind literarische Kunstwerke, in denen der römische Dichter Horaz als Schüler Epikurs über das richtige Leben nachdenkt. Er schuf damit eine neue Kunstf orm des literarischen Briefs. Beitrag lesen ... Oder hören ...
Auf der Suche nach der verlorenen Heimat
Maryse Condé: Das ungeschminkte Leben. Autobiografie. Luchterhand 2020. - im DLF, Büchermarkt, Buch der Woche
Ihre Lebensgeschichte sei so komplex und schmerzhaft, dass sie keinen literarischen Stil benötige. Unordnung sei im Leben bereichernder als Exemplarisches und Linearität. Individuen würden im Chaos geboren. Erklärt Maryse Condé in einem Interview über ihre Autobiografie „Das ungeschminkte Leben“ halb ernst, halb augenzwinkernd. Beitrag lesen ... Oder hören ...
Das langsame Vergessen
Young-ha Kim: Aufzeichungen einnes Serienmörders. cass Verlag 2020.
Das langsame Vergessen ist der Sieg der Zeit über den Tod. Vor diesem Moment fürchtet sich der an Alzheimer erkrankte Serienmörder Byongsu Kim mehr als vor seinem eigenen Tod. Eigentlich wollte der pensionierte Tierarzt seinen Ruhestand genießen. Beitrag lesen ... Oder hören ...
Die Demarkationslinie des Schweigens
Josef Haslinger: Mein Fall. S. Fischer 2020. - im literaturhaus.at
"Ich hatte keine Sprache, um zu erklären, was vor sich ging. Aber es hat mich auch niemand danach gefragt." Das sind vielleicht mit die emotionalsten Sätze in Josef Haslingers schmerzhaft nüchternem autobiografischen Bericht über den sexuellen Missbrauch, den er selbst von Patres als Sängerknabe am Stift Zwettl in den Sechzigern erleben musste. Beitrag lesen ...
Es ist Riss in allem, wo Licht hineinkommt
Wolfgang Hermann: Walter oder die ganze Welt. Limbus Verlag 2020. - im literaturhaus.at
"Eigentlich hatte keiner ihn gefragt, ob er Polizist werden wolle." Mit diesem vermeintlich harmlosen Satz fängt Wolfgang Hermanns Erzählung "Walter oder die ganze Welt" an. Und genau damit beginnt das Dilemma. Das Dilemma von der scheinbaren Zwangsläufigkeit der Dinge. Beitrag lesen ...
Selbst Geschriebenes:
Meine Kurzgeschichten auf story.one
Weitere Buchkritiken:
Roman über den Vater als Hommage an die Frauen
Kenzaburō Ōe: Der nasse Tod. Fischer 2018 - im DLF, Büchermarkt, Buch der Woche
Honmei „Chōkō“ heißt die Schokolade, die japanische Frauen den Männern zum Valentinstag schenken. Frauen hat der Schriftsteller Kogito Chōkō, Kenzaburō Ōes Alter Ego, auch den ersten Impuls zum Schreiben zu verdanken. Die Erzählungen der Mutter und Großmutter über die Legenden des Waldes werden zum Nukleus seiner Romane. Der Einfluss der Frauen setzt sich offenbar bis ins hohe Alter fort. Beitrag lesen ... Oder hören ...
Staunen bewahrt das Geheimnis
John Berger: Ein Geschenk für Rosa. Hanser 2018. - im DLF, Büchermarkt
Beim Lesen von John Bergers letztem Buch vor seinem Tod „Ein Geschenk für Rosa“ überkommt einen ein seltsames Gefühl. Es ist, als lese man die veröffentlichten Briefe eines bereits verstorbenen guten Freundes an einen selbst. Als flüstere dieser dem Leser geheime Botschaften ins Ohr, die sich zwar an alle richten, jedoch für ihn ganz persönlich bestimmt sind. Genau das erlebt der Erzähler in der Geschichte „Die roten tenda von Bologna“. Beitrag lesen ... Oder hören ...
Mehr zu John Berger: Von A und X. Eine Liebesgeschichte in Briefen. Bentos Skizzenbuch.
Bertolt Brecht, der Wasser-Feuer-Mann
Stephen Parker: Bertolt Brecht. Eine Biografie. Suhrkamp 2018
- Buch der Woche im DLF, Büchermarkt
Brecht war viel kränker als bisher angenommen. Eine „chronische Herzinsuffizienz“ war Ursache seiner bislang unterschätzten hohen Sensibilität, ohne die sein Werk nicht zu verstehen sei, so der britische Germanist Stephen Parker. In seiner Biografie macht er Brechts Überempfindlichkeit zum Leitbild einer Lebensdarstellung, die neue Maßstäbe setzt. Beitrag lesen ... Oder hören ...
Literarische Schwergewichte
"... wie eine große oder lange Wortschlange, Gedankenschlange."
Rober Schindel: Scharlachnatter. Gedichte. Suhrkamp. - im DLF, Büchermarkt
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"Lyrik schreiben ist wie ein Spaziergang im Prater"
Interview mit Robert Schindel zum neuen Gedichtband "Scharlachnatter"
Interview lesen ... Interview hören
Dazu: Schindels Lyrikband "Wundwurzel"
Friederike Mayröcker
Vom Umhalsen der Sperlingswand oder 1 Schumannwahnsinn
Und ich schüttelte einen Liebling
Thomas Bernhard
Argumente eines Winterspaziergängers. Fragmente zu "Frost"
Thomas-Bernhard-Porträt zum 85. Geburtstag.
Manfred Mittermayer: Thomas Bernhard. Eine Biografie.
Peter Handke
Vor der Baumschattenwand nachts
John Berger
Von A und X. Eine Liebesgeschichte in Briefen
Gabriel Garcia-Marquez
Erinnerung an meine traurigen Huren
Javier Marias
Dein Gesicht morgen. Fieber und Lanze
Ralf Rothmann
Uwe Timm
Ernst Jandl - 5 Gedichte
die morgenfeier 8. september 1977
Peter Henisch
Alles Lyrik oder was?
H.C. Artmann: Sämtliche Gedichte
Durs Grünbein: Vom Schnee
Mascha Kaléko: Sämtliche Gedichte
Robert Schindel: Wundwurzel
Robert Schindel: Scharlachnatter - Interview
Alfred Kolleritsch: Tröstliche Parallelen
Volker Braun: Auf die schönen Possen
Klaus Merz: Aus dem Staub
Uljana Wolf: falsche freunde
Monika Rinck: honigprotokolle
Judith Pfeifer: nichts ist wichtiger ding kleines du
Rolf Bossert: Ich steh auf den Treppen des Windes
Uwe Kolbe: Lietzenlieder
Helmut Krausser: Verstand & Kürzungen
Gerhard Rühm: Lügen über Länder und Leute
Evelin Schlag: Sprache von einem anderen Holz
Elfriede Czurda: dunkelziffer
Judith Zander: oder Tau
Erika Burkart: Das späte Erinnern
Christoph W. Bauer: supersonic
Christoph W. Bauer: mein lieben, mein hassen, mein mittendrin du
Joseph Zoderer: Liebe auf den Kopf gestellt
Erwin Einziger: Ein Messer aus Odessa
Oswald Egger: Euer Lenz
Gerhard Kofler: Trilogie neu antik
Kerstin Preiwuß: Gespür für Licht
Kerstin Hensel: Schleuderfigur
Norbert Hummelt: Fegefeuer
Eine jener klassischen ...
Oscar Wilde: Das Bildnis des Dorian Gray. Neuübersetzung von Eike Schönfeld
Botho Strauß: Vom Aufenthalt
D.H. Lawrence: Söhne und ihre Liebhaber
Rolf-Dieter Brinkmann: Ein Vorfall - London - Das Lesestück
Ingeborg Bachmann: Hör-Porträt
Dieter Forte: Tetralogie der Erinnerung
Hans Sahl: Das Exil im Exil
August Wilhelm Schlegel: Biografie von Jochen Strobel
Mascha Kaléko: Porträt der Lyrikerin
Asiatisches
Daido Moriyama: Shinjuku
Fuminori Nakamura: Der Dieb
Banana Yoshimoto: Moshi Moshi
Alte Schätze
Marcelle Sauvageot: Fast ganz die Deine
Jean-Pierre Abraham: Der Leuchtturm
Hilde Spiel: Rückkehr nach Wien
Jorge Edwards: Ursprung der Welt
Ignacio Aldecoa: Gran Sol
Heinrich Hauser: Schwarzes Revier
Luigi Pirandello: Maestro Amor
Sarah Kirsch: Englisch
Schräges & Experimentelles
Tilman Rammstedt: Morgen mehr - Rezension + Interview + Lesung 1 + Lesung 2
Ann Cotten: Der schaudernde Fächer
Teresa Präauer: Johnny & Jean
Michaela Falkner: Kaltschweißattacken
Peter Licht: Lob der Realität
Tex Rubinowitz: Irma
Franzobel: Das Fest der Steine
Franzobel: Liebesgeschichte
Jenny Erpenbeck: Wörterbuch
Hans Eichhorn: Die Liegestatt
Hans Eichhorn: Unterwegs zu glücklichen Schweinen
Oswald Egger: Euer Lenz und Val di Non
Alissa Walser: Eindeutiger Versuch einer Verführung
Alois Hotschnig: Im Sitzen läuft es sich besser davon
Einfach nur schöne Bücher
Ilse Aichinger: Unglaubwürdige Reisen
Sarah Kirsch: Englisch
Arno Geiger: Es geht uns gut
Franzobel: Liebesgeschichte
André Heller Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein
Miroslav Nahacz: Bombel
Walter Kappacher: Fliegenpalast
Lars Brand: Andenken
Hans Zischler: Berlin ist zu groß für Berlin
Hans Zischler: Das Mädchen mit den Orangenpapieren
Oliver Storz: Die Freibadclique
Josef Winkler: Die Realität so sagen, wie sie nicht ist
Josef Winkler: Winnetou, Abel und ich
Cornelia Schleime: Weit fort
Wolf Wondratschek: Mittwoch